Die Debatte um die Erweiterungspläne der Firma Nortex reißt nicht ab und dabei wird häufig der Eindruck vermittelt, dass die CDU die Pläne des alteingesessenen Familienunternehmens in Gutsherrenart und willkürlich verhindert.
„Dagegen wehre ich mich ausdrücklich, denn mit diesen Plänen beschäftigt sich meine Fraktion seit langer Zeit und wir haben auch in vielen Gesprächen gegenüber dem Unternehmen Nortex deutlich gemacht, dass wir einer Erweiterung am Grünen Weg nur zustimmen können, sofern sie nicht dem Einzelhandelskonzept und der Landesplanung widerspricht“, erklärt die Fraktionsvorsitzende Sabine Krebs.
„Ich sehe unsere politische Verantwortung darin, die Einzelhandelslandschaft in der gesamten Stadt zu betrachten,“ so Krebs.
Helga Bühse, Vorsitzende des Bau-, Planungs- und Umweltausschusses, wird konkreter: „Der Ausbau des Sonderstandortes Textil zu einem Einkaufszentrum mit einem vielseitigen Warenangebot im Grünen Weg, wird ein Einkaufscenter mit Magnetwirkung in der Innenstadt verhindern. Eine Erweiterung auf 4.000 m² für Güter des täglichen Bedarfs geht zu Lasten des ebenfalls „alteingesessenen“ Nahversorgers Grätsch. Ein 2.500 m² großes Schuhgeschäft und die Zulassung kleinteiliger Einzelhandelsnutzung wird zu Lasten der gesamten Innenstadt gehen.“
Mit großen Mehrheiten haben sich die Parteien im Rat, mit den Stimmen der SPD, sowohl für die Errichtung des DOC als auch für die Planungen eines Innenstadtcenters ausgesprochen. Grundlage für die bisherigen und weiteren Planungen ist das im Rat beschlossene Einzelhandels- und Zentrenkonzept. Natürlich kann es fortgeschrieben werden, darf aber in grundsätzlichen Aussagen nicht verändert werden, ohne die Rechtssicherheit des DOC-Verfahrens zu gefährden.
Die gravierenden Auswirkungen des von Nortex gewünschten Aufstellungsverfahrens wurden in einer öffentlichen Bauausschusssitzung von einem externen Juristen, dem Einzelhandelsverband Nord und der IHK Kiel benannt und weitere Stellungnahmen liegen der Ratsvorlage bei.
Die Ausschussvorsitzende Helga Bühse fasst diese wie folgt zusammen: „In allen Stellungnahmen wird ein direkter Zusammenhang mit dem geplanten Innenstadtvorhaben gesehen. Die Landesplanung gesteht mit Hinweis auf den Landesentwicklungsplan und das Baugesetzbuch, nur der Innenstadt in größerem Umfang Entwicklungsmöglichkeiten zu. Die Beeinträchtigung auf Standorte in der gesamten Region ist strittig und letztendlich bleibt die begründete Sorge, dass ein gravierender Verstoß gegen das Einzelhandels- und Zentrenkonzept sogar das Designer Outlet Center im heutigen Baustadium erneut beklagbar macht.“
„Die CDU-Fraktion sieht aus den genannten Gründen und entsprechend den Ausführungen des Einzelhandelskonzeptes nur begrenzte Möglichkeiten zu Erweiterungsplänen im Grünen Weg.
Wir unterstützen das Traditionsunternehmen Nortex und fordern das Unternehmen auf, die bestehenden Erweiterungsmöglichkeiten zu nutzen und erwarten von der Stadtverwaltung eine konstruktive Begleitung des Verfahrens“, erklärt Sabine Krebs abschließend.
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