Bildungsgipfel in Neumünster

21.01.2011

Seit Herbst letzten Jahres sucht der neue CDU-Landesvorsitzende Dr. Christian von Boetticher das Gespräch mit Betroffenen des neuen Schulgesetzes, welches in Kürze im Landtag beschlossen werden soll. 
Auf der 8. Regionalkonferenz der CDU Schleswig-Holstein diskutierte der Landesvorsitzende und Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion Dr. Christian von Boetticher mit dem Publikum besonders die Probleme des G8-Abschlusses und der Lehrerausbildung.

Der CDU-Kreisverband Neumünster und der Landesverband der Union hatten zum Gespräch ins Holstenhallenrestaurant eingeladen und über 60 Gäste folgten der Einladung. Neben von Boetticher stellte sich die bildungspolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, Heike Franzen, den vielfältigen Fragen der Gäste. Von den Problemen vor Ort berichteten die beiden anderen Podiumsgäste, Cornelia Grohs (Kreiselternbeiratsvorsitzende der Neumünsteraner Gymnasien) und Ulrich Wiethaup (Leiter des Gesprächskreises Bildung des Landesverbandes).
Die angestrebte Novellierung des Schulgesetzes war Mittelpunkt der von RSH-Reporter Carsten Kock moderierten Veranstaltung. Die Anpassung des Gesetzes bringe wichtige Besserungen auf dem Weg zu einem zweigliedrigen Schulsystem. G 8 habe dabei Priorität. Keine andere Schulform werde vernachlässigt werden. 
Von Boetticher nahm Stellung zum Schulsystem in Schleswig-Holstein und zu den aktuellen Problemen in der Bildungspolitik. Der demografische Wandel stelle unsere Gesellschaft insgesamt vor große Aufgaben. Das gelte ganz besonders für die Bildungspolitik. Für unsere Schulen bedeute dieser sperrige Begriff ganz konkret: Im Jahr 2020 gibt es in Schleswig-Holstein 50.000 Schulkinder weniger. Das bedeute, dass in zehn Jahren bei durchschnittlich 25 Kindern pro Klasse rechnerisch 2000 Schulklassen entfallen. Unsere Bildungspolitik müsse sich deshalb vor allem drei Herausforderungen stellen, um das Schulsystem fit für die kommenden Jahrzehnte zu machen: 1. Die Schülerzahlen werden dramatisch sinken. 2. Die Finanzlage sowohl des Landes als auch der Kommunen fordert verantwortlichen Umgang mit den Steuergeldern. 3. Unsere Schulabsolventen müssen sowohl im nationalen als auch im internationalen Vergleich bestehen. 
Heike Franzen erläuterte im Anschluss das neue Schulgesetz, welches das Gesetz von 2007 weiterentwickelt und verbessert. Sie betonte besonders die neue Selbstständigkeit der Regional-und Gemeinschaftschulen, die nun frei über die Form der Differenzierung entscheiden können. 
Ulrich Wiethaup lobte die Landesregierung, die eine Finanzierung von zunächst 40 Stellen im Bereich der Schulsozialarbeit verabschieden wird. Den durchaus kritischen Anmerkungen des Publikums, besonders zum "Hin und Her" in der Schulgesetzgebung, begegnete das Podium durchweg kompetent und erklärte die Einzelheiten des Schulgesetzes. Besonders in der Frage um die Wiederbelebung von G9 wies der Landesvorsitzende deutlich darauf hin, dass diese Entscheidung einem Kompromiss mit dem Koalitionspartner FDP geschuldet sei. Die Mehrheit der Gymnasien im Lande werde sich aber seiner Meinung nach für das G8-Modell entscheiden.