
„Der Großflecken soll eine neue Identität erhalten. Die Angebotsstruktur soll einen attraktiven Angebotsmix enthalten, bestehend aus innenstadt-typischem Einzelhandel, vielfältiger Gastronomie, Veranstaltungen, Brunnen und Fontänen sowie attraktiven Boulevards vom Gänsemarkt über den Großflecken.“ Dies ist der Kerngedanke eines 31 Seiten umfassenden Konzepts, das Thomas Michaelis, CDU-Kreisvorstandsmitglied und Mitglied im Bau-, Planungs- und Umweltausschuss zur Gestaltung der Innenstadt dem CDU-Arbeitskreis Stadtentwicklung, dem CDU-Kreisvorstand und der CDU-Ratsfraktion vorgelegt hat. Die 21 Anträge, 68 Antragsunterpunkte und ausführlichen Begründungen enthalten eine Vielzahl von aufeinander abgestimmten Vorschlägen.
Der Konzept-Entwurf basiert auf sechs öffentlichen Veranstaltungen und öffentlichen Arbeitskreissitzungen der CDU sowie einer ausführlichen Umfrageaktion der Partei, an der sich 180 Teilnehmer beteiligt haben. Endgültige politische Festlegungen der CDU zur Innenstadt gibt es noch nicht.
CDU-Kreisvorsitzender Wolf Rüdiger Fehrs ist stolz auf die Innenstadt-Aktion der CDU. „Die Kombination von Experten-Anhörungen, einer Befragungsaktion, den Ideen von Thomas Michaelis und Ratsfrau Helga Bühse sowie der Arbeit im CDU-Arbeitskreis Stadtentwicklung hat zu einem tollen Ergebnis geführt.“
Neben der Neupflasterung des Großfleckens schlägt Michaelis vor, dass ein privater Investor gesucht wird, der im Bereich der heutigen zwei Kreisel ein zweigeschossiges Gebäude mit überdachtem Innenhof oder aber einen Gebäuderiegel mit weiten Glasarkaden auf der Westseite errichten soll. Dieses Gebäude soll den westlichen Teil des „zu großen“ Großfleckens vom Straßenlärm weitgehend abschirmen und einer Vielzahl kleiner Läden und gastronomischer Betriebe eine Heimat bieten. Die Ideen-Liste ist lang: mehrere Restaurants mit internationaler Küche inklusive Sushi-Restaurant, Eisdiele, Internet-Cafe, Läden für Säfte und Milch mit Sitzplätzen, „Wiener Cafe“, Fisch-Laden, Spezialitäten-Metzgerei, kleiner Bio-Markt, weitere Läden mit Einzelhandels- und Gastronomie-Charakter. Die Stadt soll das Grundstück dem Investor auf Erbbaurechtsbasis für etwa 35 Jahre zur Verfügung stellen.
Um einen attraktiven Boulevard auf der Ostseite des Großfleckens zu ermöglichen, sollen die dortigen Parkplätze ganz weitgehend entfallen. Damit dennoch ausreichend Parkplätze für Kurzparker vorhanden sind, sollen etwa 50 Parkplätze auf dem südlichen Teil des Großfleckens geschaffen werden oder eine wirtschaftlich tragfähige Tiefgarage errichtet werden.
Im Bereich der Klosterinsel soll zwischen den Gebäuden ein attraktiver und überdachter Kinderspielplatz entstehen wie er im DOC bereits besteht. Zum Schutze des Spielplatzes vor Vandalismus und zum Schutze der Kinder soll der Spielplatz eingezäunt sein mit Zugängen auf der östlichen und der nördlichen Seite.
Wasser und Grün soll für die Gestaltung des Großfleckens zukünftig eine große Rolle spielen. Nördlich des Klatschpalais soll ein neuer großer Brunnen mit unterschiedlich hohen Fontänen entstehen. Die Fußgängerzone zwischen Gänsemarkt und Großflecken soll durch eine (abends blau beleuchtete) nahezu durchgehende Fontänenanlage von der Straße abgeschirmt sein.
Fast der gesamte westliche Bereich des Großfleckens soll durch Grünzonen und Blumenbeete attraktiver gemacht werden. Die Aufenthaltsqualität des Großfleckens soll hierdurch massiv steigen. Behinderten- und altengerechte Bänke und Tische sollen längere Aufenthalte nicht nur in den gastronomischen Betrieben, sondern auch in den freien Bereichen des Platzes ermöglichen. Die kleinen Pavillons sollen abgerissen werden, damit diese der Attraktivierung nicht im Wege stehen. Der Wochenmarkt soll in Form einer „Wochenmarkt-Gasse“ über den ganzen Großflecken gestreckt werden. Gute WLAN- und LTE-Verbindungen sollen die Internet-Nutzung im Bereich des Großfleckens erleichtern und damit die Aufenthaltsdauer der Innenstadtbesucher verlängern. Die Internetanbindung von Kunden und Innenstadt-Besuchern sei auch für den stationären Einzelhandel immer wichtiger, da dieser häufig über eigene Web-Sites „Show Rooms“ zur Verfügung stellen würde, die die gesamte Produktpalette zeigen würden, die im Laden selbst zu einem großen Teil gar nicht mehr ausgestellt wird.
Die Grundeigentümer sollen vor ihren Gebäuden Glasarkaden errichten, was von der Stadt allerdings nur in geringem Umfang auch finanziell unterstützt werden soll und dies nur unter der Voraussetzung durchgehender Arkaden. Dies soll durch ein „Business Improvement District“-Projekt auf der Grundlage des Baugesetzbuches erreicht werden.
Durch den Erlass einer „Gestaltungssatzung“ sollen attraktive norddeutsche Baustile bei Neubauten im Bereich der Innenstadt durchgesetzt werden.
Behinderte sollen die Busse zwischen Bahnhof und Rathaus kostenfrei nutzen dürfen. Angestrebt wird auch, dass Besucher des DOC kostenfrei mit dem Bus in die Innenstadt fahren können; es soll geprüft werden, ob und wie das möglich wäre.
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